Autoren

Alle anzeigen

Artikel von Jennifer Benson Schuldt

Ein Zufluchtsort

Obdachlose im kanadischen Vancouver können jetzt leichter eine Unterkunft für die Nacht finden. Eine Hilfsorganisation hat spezielle Bänke konstruiert, die sich in eine Art „Zimmer“ verwandeln lassen. Die Rückseite lässt sich ausklappen und bildet so ein Dach, das vor Wind und Regen schützt. Die Schlafplätze sind bei Nacht leicht zu finden, weil an ihnen im Dunkeln eine Schrift aufleuchtet: „Ich bin ein Schlafplatz.“

Keine Buße

Der Polizist, der eine Frau anhielt, weil ihre kleine Tochter nicht im vorgeschriebenen Kindersitz saß, hätte ihr wegen Verletzung der Verkehrsregeln eine Buße aufbrummen können. Stattdessen forderte er Mutter und Tochter auf, ihn zu einem nahen Laden zu begleiten, wo er ihnen höchstpersönlich den Kindersitz bezahlte. Die Mutter machte gerade eine schwierige Zeit durch und konnte sich die Ausgabe nicht leisten.

Hilfe von außen

Mein Mann war auf Geschäftsreise. Er hatte gerade sein Hotelzimmer bezogen, als er ein seltsames Geräusch hörte. Er trat auf den Gang, um der Sache nachzugehen und stellte fest, dass die Rufe aus einem anderen Zimmer kamen. Gemeinsam mit einem Hotelangestellten entdeckten sie schließlich, dass sich ein Mann im Badezimmer eingesperrt hatte. Das Schloss an der Badezimmertür hatte sich verklemmt und der Mann drinnen war in Panik geraten. Er hatte das Gefühl, er würde keine Luft mehr bekommen und schrie nach Hilfe.

Sicher in seinen Armen

Meine Tochter war operiert worden und ich saß an ihrem Bett im Aufwachraum. Als sie die Augen öffnete, merkte sie, dass sie unbequem lag, und fing an zu weinen. Ich versuchte sie zu beruhigen und strich über ihren Arm, aber es wurde nur noch schlimmer. Eine Schwester half mir, sie aus dem Bett auf meinen Schoß zu heben. Ich wischte ihr die Tränen vom Gesicht und erklärte ihr, dass es ihr bald besser gehen würde.

Nicht den Zaun berühren!

Ich war noch klein und mit meinen Eltern zu Besuch bei meiner Urgroßmutter. Sie wohnte in der Nähe einer Farm. Um ihr eigenes Grundstück ging ein elektrischer Zaun, damit die Kühe nicht bei ihr im Garten grasten. Ich fragte meine Eltern, ob ich draußen spielen dürfte. Sie erlaubten es, erklärten mir aber, dass ich einen elektrischen Schlag bekommen würde, falls ich den Zaun berührte.

Innenansicht

Arie van’t Riet, ein ehemaliger Physikprofessor, schafft ungewöhnliche Kunstwerke. Er arrangiert Pflanzen und  tote Tiere in verschiedenen Positionen und fotografiert   sie mit einer Röntgenkamera. Auf seinem Computer färbt er dann bestimmte Bereiche ein. Seine Kunst bringt etwas von der inneren Komplexität von Blumen, Fischen, Vögeln, Reptilien oder Affen zum Vorschein.

Unbedachte Worte

W ir waren etwa eine halbe Stunde gefahren, als meine Tochter auf dem Rücksitz plötzlich aufschrie. Als ich fragte: „Was ist los?“, sagte sie, ihr Bruder hätte ihren Arm gepackt. Er behauptete, er hätte sie gepackt, weil sie ihn gekniffen hätte, worauf sie sagte, sie hätte ihn gekniffen, weil er etwas Böses gesagt habe.

Im tiefen Tal

In einem Gebet der Puritaner geht es um die Distanz zwischen einem sündigen Menschen und seinem heiligen Gott. Der Mann sagt: „Du hast mich ins Tal der Visionen geführt . . . umschlossen von den Bergen meiner Sünde erkenne ich deine Herrlichkeit.“ Trotz seiner Vergehen hat der Mann Hoffnung. Er fährt fort: „Sterne sieht man auch aus dem tiefsten Brunnen, und je tiefer der Brunnen, desto heller leuchten die Sterne.“ Und er schließt sein Gebet mit einer Bitte: „Lass mich in meiner Dunkelheit dein Licht finden . . . Deine Herrlichkeit in meinem Tal.“

Fliegenreste

Als ich in dem kleinen Büro, das ich inzwischen gemietet  habe, zu arbeiten begann, waren die einzigen Bewohner  ein paar kümmerliche Fliegen. Einige waren bereits den Weg allen Fleisches gegangen und ihre Überreste bevölkerten den Boden und die Fensterbänke. Ich entfernte alle bis auf eine, die ich gut sichtbar liegen ließ.

Unterwegs mit Jesus

Als Kind hatte ich im Sommer immer die Woche am liebsten,  die ich auf einer christlichen Jugendfreizeit verbringen   durfte. Am Ende der Woche saß ich immer vor einem riesigen Lagerfeuer dicht an die Freundinnen angeschmiegt. Dort sangen wir und erzählten einander, was wir über Gott und die Bibel gelernt hatten. In einem Lied, an das ich mich noch erinnern kann, ging es um die Entscheidung für Jesus. Im Refrain befand sich der wichtige Satz: „Niemals zurück.“

Aus der Teigschüssel

Brownies sind eines der sieben kulinarischen Weltwunder. Da sind sich meine Tochter und ich einig. Eines Tages, als wir mal wieder die Zutaten für unser liebstes Schokoladengebäck zusammenrührten, bat sie mich, etwas Teig für sie in der Schüssel zu lassen. Ich lächelte und tat ihr den Gefallen. Dabei erklärte ich ihr, dass sie nicht die Erste sei, die von dem aß, was andere übrig lassen.

Wie man Frieden findet

Die Kapelle der Stille im Stadtteil Kamppi in Helsinki fällt auf. Der geschwungene, holzverkleidete Bau dämpft die Geräusche der hektischen Stadt. Die Architekten wollten einen Ort der Ruhe schaffen und eine „ruhige Umgebung, in der der Besucher zu sich selber finden kann“, eine willkommene Zuflucht vor dem Trubel der Stadt.

Graue Kraft

Die holländische Fotografin Yoni Lefevre zeigt mit ihrem Projekt „Grey Power“ (Graue Kraft), wie aktiv die ältere Generation in den Niederlanden heute ist. Um ein „ehrliches Bild“ der älteren Menschen zu zeigen, bat sie Schulkinder, ihre Großeltern zu zeichnen. Die Kinderzeichnungen vermitteln einen frischen, lebendigen Eindruck—Omas und Opas beim Tennis, beim Gärtnern, Malen und vielem mehr!

Lastenträger

Es ist erstaunlich, was man mit einem Fahrrad transportieren kann. Ein normaler Erwachsener kann mit einem geeigneten Anhänger (und viel gutem Willen) bei einem Tempo von gut 15 km/h bis zu 150 kg ziehen. Es gibt nur ein Problem: Je schwerer die Last, desto langsamer kommt man vorwärts. Wer 300 kg Werkzeuge oder Gepäck auflädt, der schafft nur noch etwa 12 Kilometer pro Stunde.

Christus, der Erlöser

Die berühmte Christusstatue blickt von einem der vielen Hügel auf Rio de Janeiro herab. Christus steht mit ausgebreiteten Armen, so dass sein Körper ein Kreuz bildet. Der brasilianische Architekt Heitor da Silva hatte sich vorgestellt, dass die Stadtbewohner am Morgen als erstes die Gestalt des Erlösers sehen sollten. Am Abend, so hoffte er, würden sie die untergehende Sonne wie einen Heiligenschein um seinen Kopf sehen.